Hätten sie den österreichischen Markt im Auge, wäre es ein Nischenprodukt, dem sich Ludwig Stepan und Christian Stadler mit ihrem Unternehmen Resensive verschrieben haben. Da das Zielgebiet allerdings USA heißt, wo aus der historischen Tradition heraus drei Viertel der Männer beschnitten sind, ist das Marktpotenzial riesig.
„Wir haben ein Hygieneprodukt entwickelt, das es so noch nirgends auf der Welt gibt“, sagt Geschäftsführer Ludwig Stepan. Zusammen mit der Anifer Designschmiede Kiska wurde ein Schwamm entwickelt, mit dem „Mann“ einmal pro Woche unter der Dusche seine Eichel abreibt, um die bei beschnittenen Männern durch die Reibung an der Wäsche entstehende Hornhaut zu entfernen.
„Das bringt die Empfindsamkeit zurück“, sagt der 29-jährige Salzburger Stepan. In einem Starterset wird das dazugehörende Duschgel und die Pflegecreme für danach gleich mitgeliefert.
„Wir werden in Zusammenarbeit mit einem großen Unternehmen im Sommer einen Markttest in Bosnien starten, wo aufgrund des großen muslimischen Bevölkerungsanteils ebenfalls viele Männer beschnitten sind“, so Stepan. Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen kam über die „Start up Salzburg Factory“ zustande.
Erst nach dem Ende der Testphase in in Sarajevo sowie einer Crowdfunding-Kampagne soll der Sprung über den großen Teich erfolgen. Eine der Herausforderungen sei es, beschnittene Männer von der Sinnhaftigkeit des Produkts zu überzeugen, so Stepan: „Sie sind ja meist von Klein auf beschnitten und kennen es nicht anders.“
Die Idee für das außergewöhnliche Produkt stammt vom Immobilienmakler Christian Stadler, der das Projekt wesentlich mitfinanziert. Fördermittel kamen auch vom Austria Wirtschaftsservice (AWS).
Thomas Strübler