Junge Salzburger erobern die Märkte – weltweit.
„Wir sind durch sehr harte Zeiten gegangen, wir sind widerstandsfähig, wir haben uns durchgebissen“, schildert der deutsch-afghanische Mediziner Jama Nateqi seine unternehmerische Erfolgsgeschichte. Der 33-Jährige entwickelte vom Salzburger Techno-Z aus eine Suchmaschine zur genaueren Diagnose von Krankheiten, die er inzwischen an Spitäler in Deutschland, Skandinavien und Südafrika verkauft.
Zweifler und NeiderNateqi, geboren in Hannover, studierte an der PMU Salzburg Medizin. „Während des Studiums wurden uns Patienten vorgestellt, deren Krankheit wir eruieren sollten. Wir kamen immer zu unterschiedlichen und auch falschen Ergebnissen.“ Nateqi suchte nach Lösungen, stellte fest, dass man schon seit den 1970ern nach Methoden suchte, die Diagnostik zu verbessern. Falsche Diagnosen sind eines der größten Probleme der Medizin. „Das verursacht viel Leid. Im ärztlichen Berufsstand gibt es aber noch nicht die Fehlerkultur, die Reflexionsbereitschaft, die es bräuchte“, meint der smarte Jungmediziner. Auch er musste in seinem siebenjährigen Forschungs- und Entwicklungsabenteuer gegen Zweifler und Neider bestehen, konnte am Ende aber die größte Krankheitsdatenbank der Welt präsentieren. Das Diagnose-Tool machte bereits im ersten Jahr der Markteinführung Gewinne. Die Firma Symptoma beschäftigt inzwischen 15 Mitarbeiter in Österreich und 40 internationale Freelancer.
Die Jungen sind kreativJama Nateqi ist heute Mentor in der Salzburger Gründerszene, die in der Coworking-Zone von Romy Sigl günstige Büro- und Arbeitsmöglichkeiten vorfindet. Eine lockere Community von 150 Personen und Unternehmen nutzt das flexible Zeitmietmodell in den Lofträumlichkeiten im Techno-Z. Laut der Pionierin Sigl wird das kreative Potenzial von Österreichs jungen Entrepreneurs unterschätzt. „In den USA oder Indien ist man immer erstaunt, wie viele hochwertige Unternehmensideen wir haben. In Salzburg haben wir nicht die Quantität wie in Berlin oder Wien, aber wir haben eine gute Qualität“, sagt die 34-jährige gelernte Hochbautechnikerin.
Geschäftsreise in MexikoSeit heuer kümmert sich ein auch neues Netzwerk unter der Federführung des Innovationsservice des Landes, der Wirtschaftskammer und der Fachhochschule um Salzburgs Gründer. Fünf Projekte werden nach einem Wettbewerb (Pitching) nun besonders gefördert.
Ludwig Stepan (Resensive) arbeitet an einer speziellen Kosmetik für beschnittene Männer; Andreas Gruber (Redlink) hat einen kundenfreundlichen Online-Suchagenten entwickelt; Eberhard Gräther (Coati) erleichtert mit einer neuen Software Programmierern das Leben. Thomas Weiß, dessen Software „Authentic Vision“ Produktfälschungen erkennt, ist wie Arzt Nateqi längst in die weite Welt aufgebrochen. Er würde gern mit dem „Fenster“ reden, befinde sich zurzeit aber auf Geschäftsreise in Mexiko, teilte der Jungunternehmer per E-Mail mit.
Auch Sie haben eine Geschäftsidee – und wollen durchstarten? Dann melden Sie sich unter interaktiv@svh.at. Das ist eine Kooperation des Salzburger Fensters mit dem Gründerservice Salzburg